Tender Ems

Nachdem die "Nautilus" nun fertig ist, braucht die Werft einen neuen Auftrag und das Objekt ist auch schon gefunden.

Nach meiner Grundausbildung und dem Gastenlehrgang, war dann im Oktober 1965 mein erstes Bordkommando

der Tender "Ems" in Neustadt.

Einige Kameraden des Gastenlehrgangs kamen auf Tender "Main" vom 5.SG, auf Tender "Mosel" vom 5.MSG,

oder auf die jeweils zum Geschwader gehörenden S- oder M-Boote. Beide Versorger gehören der Klasse 402 an

und haben Neustadt als Heimathafen.

Einen Tender "Ems" der Klasse 402, kannte aber keiner, noch nicht einmal unsere Ausbilder auf der Ortungsschule.

Als ich dann in Neustadt  ankam, da war meine Enttäuschung erst einmal groß.

Das sollte "mein" Tender sein?

Kurz zur Geschichte des Schiffes: 1940-1942 bei der Kremer-Werft in Elmshorn gebaut und 1942 von der Kriegsmarine

als Wassertanker (Destillat) mit dem Namen "Harle" in Dienst gestellt. Nach dem Krieg unter US-Flagge, später umgebaut zum Schlepper. 1956 als Tender "Ems" dem 3.MSG zugeteilt, 1964 umgebaut zum Taucherschulboot und zur Schiffsicherungslehrgruppe in Neustadt gehörend. 1978 außer Dienst gestellt und 1980 über die Vebeg an Lotus Shipping in Athen verkauft.

   
  "Harle" Jan. 1942 in Elmshorn  

"Ems" als Minensuchtender

"Ems" beim 3.MSG in Kiel

"Ems" als Minensuchtender

  "Ems" als Taucherschulboot  

Der Tender "Ems" ist knapp 57m lang, 8,80m breit, hat eine Tiefgang von 4,0m und erreicht mit seiner 9-Zylinder-Maschine

eine Geschwindigkeit von 12 Knoten.

Dieses Schiff soll mein nächstes Modell werden, weil ich zum einen selbst darauf gefahren bin und zum anderen,

weil es wohl ein Unikat bleiben wird.

Im Menü links, werde ich wie beim Bimibau die einzelnen Bauphasen dokumentieren.

 

Auch hier gab es mal wieder ein Problem bei der Bauplanbeschaffung. Im Bundesarchiv in Freiburg gab es keinen

Generalplan der "Ems". Da ich mit dem Boot um die Jahreswende 1965/1966 in Lübeck bei der LMG-Werft

gelegen habe, war mein nächster Versuch über die Werft an Unterlagen zu kommen. Nach Insolvenz und Aufsplittung

gingen einzelne Geschäftsbereiche der Werft immer wieder mal in andere Hände über. Bei einer dieser

Nachfolgefirmen (VOSTA LMG) in Lübeck, die sich auch heute noch mit maritimen Entwicklungen beschäftigt,

konnte sich tatsächlich noch jemand an die Ems erinnern und bedauerte aber, dass er mit Unterlagen

über das Schiff nicht dienen konnte.

Über das Internet kam ich dann an eine Kopie des Generalplanes aus einem Buch. Für den Nachbau des Bootes

aber nicht geeignet, da zu klein und ungenau.

Ich erinnerte mich dann an jemanden, der mir schon den Spantenriss der Frauenlobklasse besorgt hatte.

Eine Nachfrage bei ihm und Recherchen seinerseits, brachten nach einer Woche dann den Erfolg.

Ich bekam die Kopie des Generalplan von Januar 1940 mit entsprechendem Spantenriss. Die Unterlagen

tragen den Namen der Bauwerft Kremer & Sohn aus Elmshorn. Diese Pläne kosteten natürlich auch wieder

einmal Euros, die ich aber gerne bezahlte.

Jetzt konnte es mit dem Nachbau losgehen.

 

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