Ärztliches Tagebuch

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Dieses  "Ärztliche Kriegstagebuch" wurde aufgrund eines handgeschriebenen Originals durch Maurice Laarman (NL) und Hans Hermann Milkert (MK-Cuxhaven) überarbeitet und erstellt

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Ärztliches Kriegstagebuch 7. Minensuchflottille

 

Cuxhaven, 1. Dez. 1942

Mit dem heutigen Tage beginnt die selbstständige Berichterstattung der 7. Minensuchflottille. Die Boote hatten bisher mit der 21. Minensuchflottille gemeinsam operiert.  - waren vom Flottillenarzt 21. M.S. ärztlich versorgt- berichtmäßig erfasst worden. Vorläufig verfügt die 7. M.S. über folgende Boote:

M-82 (Chefboot)

M-102

M-103

M-131

Weitere Boote sind kurz vor der Fertigstellung. Ein Arztboot soll von der 5. M.S. übernommen werden, die 2 Arztboote besitzt.

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Cuxhaven, 8 Dez. 1942

In Cuxhaven sind mehrere Fälle von Typhus aufgetreten, deshalb wird von der 5. Sicherungs-Division für alle ihm unterstellten Verbände eine Wiederholung der Schutzimpfung angeordnet.

Wiederholung der Typhus-Parathyphus-Impfung des Stabes der Besatzung von M-132. Gesundsheitsbelehrung der Besatzung von M-131. Thema: Impfungen, ansteckende Krankheiten, Geschlechtskrankheiten, deren Verhütung, Besichtigung von Kombüse, Proviantlasten, hygienische Einrichtungen von M-131. Kleinere Anstellungen wurden beseitigt.

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Cuxhaven, 9. Dez. 1942

Auf Bitte des beratenden Arztes der 5. Sicherungs Division führt Flottillenarzt die letzte der Typhus-Parathyphus-Schutz-Impfung des Stabes der 5. Si. Di, sowie des Stammes des Motor-schiffes Helgoland durch.

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Cuxhaven, 12. Dez. 1942

Gesundheitsbelehrung der Besatzungen von M-82 und M-103. Thema wie am 8. Dez..

Die gleichfalls vorgesehene Wiederholung der TPSI muss auf Befehl der Flo(ttillen)chefs wegen des morgigen Einsatzes verschoben werden.

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Cuxhaven, 13. Dez. 1942

Auslaufen von M-82, M-103 und M-131 + 2 Boote der 21. M.S. als Sperrgeleit nach Rotterdam. Flo-Arzt ist auf M-121 eingestiegen.

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Rotterdam, 16. Dez. 1942

Gegen 5h morgens löst sich beim Entladen des Wachpistole im Mannschaftsdeck ein Schuss, der einen Soldaten verletzt. Es handelt sich glücklicherweise nur um Muskelverletzungen des Bauches und des linken Oberschenkels. Sofortige Überführung ins Luftwaffenlazarett Gouda. Auslaufen als Sperrgeleit nach Cuxhaven.

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In See, 16. Dez. 1942

Gegen 19h überfliegt ein Aufklärer das Geleit und wird beschossen. Kurz darauf steigt Flo-Arzt auf Anforderung auf ein Vorpostenboot über auf dem mehrere Verletzen sind. Versorgung der Verletzten auf dem Vorpostenboot (2 mittlere und 4 leicht Verletzte) und Fortsetzung der Fahrt auf dem VP. Boot.

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Cuxhaven, 19. Dez. 1942

Auslaufen von M-82, M-102, M-103, M-131 und einem Boot der 21. M. S. zum Wegablaufen. Flo-Arzt ist wieder auf M-131 eingeschifft.

Indienststellung von M-33

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Cuxhaven, 22. Dez. 1942

Flo-Arzt bis zum 27.12. auf Festtagsurlaub nach Hamburg. Vertreter Ob.-Ass.-Arzt.Dr. Scherf von der 21. M. S..

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Cuxhaven, 27. Dez 1942

Flo-Arzt vom Festtagsurlaub zurück.

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Cuxhaven, 29. Dez. 1942

Da mit der Indienststellung des Arztbootes ganz kürz zu rechnen ist, wird die

Revierstunde in Cuxhaven um 13.30h im Revier der Stützpunktabteilung und in Rotterdam, da die Boote hauptsachlich im Geleitdienst eingesetzt worden sollen, um 10h auf den Lazarettkähnen in Coolhaven angesetzt.

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1943

Cuxhaven, 1. Januar 1943

Auslaufen als Sperrgeleit nach Rotterdam.

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Borkum, 2. Januar 1943

Einlaufen wegen Wetterlage in Borkum.

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Borkum, 3. Januar 1943

Weiterlaufen nach Rotterdam

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Rotterdam, 5. Januar 1943

Flo-Arzt besucht den Verletzten vom 16. Dez. im Res-Kriegslazarett Den Haag. Er befindet sich auf dem Wege der Besserung und wird in etwa 14 Tagen entlassen werden.

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Rotterdam, 6. Januar 1943

Auslaufen als Sperrgeleit nach Cuxhaven

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Cuxhaven, 7. Januar 1943

San.Ob.Ltn. Schröder mit 2 T. nach Mar.Lazarett Wesermünde.

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Cuxhaven, 8. Januar 1943

Vornahme der Wiederholung der TPSI bei den Besatzungen von M-82, M-102, M-103

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Cuxhaven, 11. Januar 1943

Es ist jetzt entschieden worden, dass M-23, das in einer Lübecker Werft liegt, Arztboot werden soll. Mit Indienststellung ist Anfang März zu rechnen.

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Cuxhaven, 13. Januar 1943

Auslaufen als Sperrgeleit nach Rotterdam. M-104 kommt zur Flottille.

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Rotterdam, 16. Januar 1943

Auslaufen als Sperrgeleit nach Cuxhaven.

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In See, 17. Januar 1943

M-82 und M-103 gehen nach Wesermünde in die Werft.

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Cuxhaven, 19. Januar 1943

Sperrgeleit nach Rotterdam mit den Booten M-102, M-104, M-131 + einem Boot der 21. MS.

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Rotterdam, 23. Januar 1943

Auslaufen als Sperrgeleit nach Cuxhaven.

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In See, 25. Januar 1943

Gegen 3h erhält M-102 einen Minentreffer im Kesselraum 2. Keine Verletzten. Das Boot kann schwimmend gehalten werden und wird nach Emden eingeschleppt.

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Cuxhaven, 27. Januar 1943

Die ärtzliche Berichterstattung ist außerordentlich erschwert. Von den bisher in Dienst befindlichen 6 Booten sind zur Zeit nur 2 für  Flo-Arzt erreichbar, nämlich M-104 und M-131.

M-82 und M-103 liegen in Wesermünde zu kurzer Werftzeit, M-102 ist mit Minentreffer nach Emden eingeschleppt worden, soll aber auch nach Wesermünde gebracht werden. M-33 befindet sich im EKK-Verhältnis in Kiel. Auf diese Weise scheint es nahezu unmöglich, einen Termin einzuhalten. Hinzu kommt noch, dass der San.Ob.Maat im Lazarett ist. So reichen die Hafentage kaum, um den allernotwendigsten Schriftverkehr zu bewältigen.

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Cuxhaven, 28. Januar 1943

M-104 und M-131 laufen mit der 21. MS zu einer gemeinsamen Unternehmung aus. Flo-Arzt bleibt an Land, da der Flo-Arzt von der 21. MS mitfährt.

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Cuxhaven, 29. Januar 1943

Rückkehr von M-82 aus der Werft. San.Ob.Maat Schröder aus dem Lazarett entlassen.

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Cuxhaven, 1. Feb. 1943

Rückkehr von M-103 aus der Werft.